Dankbarkeit für Autoverkehr
Ich schreibe ja sonst immer darüber, wie ich Autoverkehr nicht mag, und wie der Rad- und Fußverkehr diskriminiert wird. Aber es wird Zeit über den Tellerrand der Ideologie zu schauen und einfach mal dankbar zu sein. Dankbar dafür, dass der Autoverkehr uns allen ein so schönes Leben ermöglicht. Und dass es gerade die Autofahrer*innen sind, die das alles für die Personen ohne Auto finanzieren.
Wir können zum Beispiel bei den Nahrungsmitteln anfangen. Im Ackerbau werden Traktoren eingesetzt, die geernteten Produkte mit LKWs durch die Gegend gefahren. Dann werden sie in Fabriken zu den beliebten Bratwürstchen und Fixprodukten verarbeitet. Weil Grund in der Stadt zu teuer ist, müssen diese Fabriken ganz weit draußen sein. Und die Arbeitskräfte kommen dort nur mit dem Auto sinnvoll hin. Die Lebensmittel kommen mit dem LKW in die Supermärkte, und werden dann vom Lieferdienst mit dem PKW ausgefahren. Mit dem Lastenrad wäre das nicht möglich, die haben dafür viel zu wenig Kapazität.
Radwege werden neben Fahrbahnen gebaut, die Fahrbahnen werden zuerst gebaut. Daran sieht man schon, dass der Autoverkehr essentiell ist, der Radverkehr aber nur für nutzlose Leute mit zu viel Tagesfreizeit. Ohne die Fahrbahnen gäbe es auch gar keine Radwege. Es ist ein Luxus, den sich eine Stadt gönnt. Weil die Radfahrenden aber keine Fahrradsteuer zahlen, werden die Straßen nur von den Autofahrenden bezahlt. Das machen die gerne, so wie Eltern eben für ihre einkommenslosen Kinder bezahlen. Aber die Radfahrenden dürfen sich dann eben nicht einbilden, dass sie etwas beitragen. Und entsprechend müssen sie bei der Ausübung ihres Sports eben den Autoverkehr respektieren.
Wie sehr die links-grünen Fahrrad-Hipster von der Realität der hart arbeitenden autofahrenden Person abgekoppelt sind, wird dadurch deutlich, dass sich die Polizei Pforzheim zu diesem Aufruf genötigt sah:
+++ Kraftfahrzeuge respektieren +++
Egal ob Motorrad, Auto, Lkw oder andere ..., Kfz sind die Schnelleren und auch meist die "Stärksten".
Sicherheit funktioniert nur mit gegenseitigem Respekt! Kfz als Verkehrsteilnehmer sind gleichwertig zu respektieren.
GegenseitigerRespekt
Die Autofahrenden werden mit Kosten, Steuern und Gebühren überzogen. So muss man zum Beispiel eine lächerliche Feinstaubplakette für 5 EUR zusätzlich kaufen. Dann muss man hunderte EUR Kraftfahrzeugsteuer im Jahr bezahlen. Und darauf dann noch die immer weiter steigenden Spritpreise. Das ist eine Belastung, die auch einmal honoriert werden sollte. Die Autofahrenden sollten vielleicht auch mal vom Balkon aus beklatscht werden, schließlich sichern sie den Wohlstand in unserem Land. Das Gegenteil passiert aber. So werden immer neue Steuern ausgedacht, zuletzt die CO₂-Steuer. Diese bestraft jene, die ihr Auto länger fahren wollen und sich noch kein Elektroauto kaufen können.
Und auch dort finanzieren die Autofahrenden wieder den Fortschritt. So werden hohe Kaufpreise für die Elektroautos verlangt, und am Ende wird die Technologie dann günstig für Fahrräder angeboten. Dies ist aber nur möglich, weil durch die Automobilindustrie und ihre Zulieferer die Expertise erst gesammelt wurde. Könnte Bosch heute Fahrradmotoren herstellen, wenn sie nicht als Automobilzulieferer groß geworden wären? Und das konnten sie eben nur, weil die Autofahrer*innen viel Geld für ihre Fahrzeuge ausgegeben haben. Radfahrende wollen es nicht wahrhaben, aber Autofahrende finanzieren ihnen nicht nur die Infrastruktur, sondern auch noch die Fahrräder.
Autofahrende sind immer auch erwerbstätige, und somit zahlen sie auch noch Einkommensteuer. Damit werden dann diverse Wohlfühlprojekte wie die Lastenradförderung finanziert, damit irgendwelche Großstadt-Hipster sich ein Lastenrad als Sportgerät kaufen können. Damit parken sie dann voller Selbstüberschätzung die Gehwege zu, über die die Autofahrenden zu ihren Autos gelangen sollen. Zumal sich durch eine künstlich erhöhte Nachfrage für Lastenräder nichts sinnvolles ergibt. Die Fahrradindustrie ist klein und unbedeutend. Viel sinnvoller ist hier die Kaufprämie für Elektroautos, die zum Teil sogar noch von den deutschen Automobilherstellern getragen wird. Dies befeuert den Motor unserer Wirtschaft, erzeugt mehr Nachfrage nach grünem Strom und gibt mächtig Gas beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Autofahrenden Bürger bezahlen also indirekt auch die Energiewende.
Generell wären die Innenstädte ohne Autoverkehr undenkbar. Ideologisch verblendete Studien behaupten zwar, dass die Lebensqualität in Städten ohne Autoverkehr höher ist, und auch dass die meisten Kunden ohne Auto in die Geschäfte kommen. Dabei ist natürlich die Fragestellung schon falsch, schließlich sind in Deutschland die wenigsten Geschäfte Drive-Ins, daher müssen sie zu Fuß kommen. Die Parkplätze in den Städten stehen zwar unter Beschuss, aber die Hippies werden noch merken, wie die Kaufkraft nachlässt, wenn man den Autoverkehr verbannt. Wenn man einfach die Größe eines Kofferraumes mit der eines Gepäckträgers vergleicht, wird man sofort einsehen, dass Käufer*innen mit Auto viel mehr einkaufen können. Zwar können fünf Fahrräder auf einen KFZ-Stellplatz gestellt werden, in ein Auto geht aber deutlich mehr als das fünffache Einkaufsgut rein. Somit halten die Autofahrer*innen die Innenstädte am leben.
Man darf auch nicht vergessen, wie der Autoverkehr zu bezahlbarem Wohnraum führt. Ohne Autos, müssten alle Leute in der Stadt wohnen, um mit ihrem wackeligen Hollandrad bei Schnee und Regen zur Arbeit zu kommen. Der Wohndruck in den Städten wäre gigantisch, niemand könnte sich das leisten. Die Folge wäre eine stagnierende Wirtschaft, die keine Arbeitskräfte im Einzugsgebiet findet. Auf dem Land wären die Leute ohne Arbeitsplätze in der Nähe und würden in der sozialen Hängematte hängen. Aber durch die hohe Reichweite eines Auto können die Leute abgelegen wohnen und trotzdem arbeiten und sich in die Gesellschaft einbringen. Erst dadurch verringern sich die Mieten in der Stadt und werden auch für arbeitslose Radfahrer*innen erschwinglich.
Die Autohersteller verdienen besonders im Premium-Segment Geld. Und das Geld landet nicht bei einer anonymen Firma, das landet bei den vielen Mitarbeiter*innen, die die Autos herstellen. Wenn eine Person ein teures Auto kauft, ist das effektiv ein Akt der Wohltat. Schließlich darf man in Städten und den meisten Autobahnabschnitten nicht beliebig schnell fahren. Somit reicht auch ein Auto mit 50 kW Leistung aus. Alles darüber ist Luxus, den man sich für die Mitarbeiter*innen gönnt. Fette Autos sind sozusagen Umverteilung von oben nach unten, und somit linker als die meisten linksgrünen Personen wahrhaben wollen.
Wenn das nächste Mal jemand mit einem fetten Auto vorbeifährt, sollte man klatschen. Gerade wenn man kein Auto besitzt, sollte man sich solidarisch mit jenen zeigen, die den Laden hier am laufen halten.