Busse im Autostau
Neulich stand ich in Bonn-Beuel am Konrad-Adenauer-Platz. Dort kommen tagsüber die 608 und 609 abwechselnd im Abstand von 10 Minuten. Die 608 fuhr gerade ein, die 609 steckte laut Anzeige im Stau fest. Dieser Stau besteht aber aus Autos.
Die 609 fährt vom Hauptbahnhof über die Thomas-Mann-Straße zum Friedensplatz. Auf diesem Streckenabschnitt gibt es eher weniger Autoverkehr, allerdings gibt es dort immer mal wieder Stau. Der Friedensplatz ist Teil der Fußgängerzone und somit für MIV gesperrt. Danach hat der Busverkehr den Umweltfahrstreifen entlang der Oxfordstraße. Da sollte der Busverkehr auch am Stau vorbeifahren können. Bei der Brücke sieht es dann aber anders aus, da gibt es nur einen Fahrstreifen in dem es sich dann knubbelt.
Insgesamt zeigt es, wie anfällig Busse für den Autostau sind. Die Straßenbahn bietet hier abschnittsweise Unabhängigkeit. Sobald die Busse sich aber die Fahrstreifen mit dem Autoverkehr teilen, können sie nicht mehr schneller sein als der Stau. Da sie zusätzlich aber noch an Haltestellen halten müssen, verlieren sie weiter Zeit. Bei Haltebuchten ist es dann auch nicht leicht wieder in den Autoverkehr zu kommen, sodass weitere Zeit verlorengeht. So können Busse nie schneller sein als der Autoverkehr.
Da Busse weniger komfortabel sind als das eigene Auto (fremde Menschen, externer Zeitplan, Haltestelle nicht immer vor der Tür), dürfen sie nicht auch noch deutlich langsamer sein als das eigene Auto. Von daher sind Umweltfahrstreifen eine gute Sache um den Busverkehr attraktiver zu gestalten.
Als Extra kann dann noch der Radverkehr darauf fahren. So richtig perfekt ist die Kombination leider nicht. Und wie man am Hermann-Wandersleb-Ring sehen kann ist es für den Radverkehr nicht besonders toll. Es ist aber primär eine Förderung für den Busverkehr, und den Zweck erfüllt es gut.