Bundesbetonhovenstadt Bonn

In Beuel-Mitte an der Rheinlust gibt es jetzt eine neue Anzeigetafel, anscheinend für ein Parkleit- und Verkehrsinformationssystem. Also etwas, das nur Autofahrer brauchen. Und wo wurde diese Tafel aufgestellt? Natürlich nicht auf der Fahrbahn, sondern daneben. Das ist ja okay, man ist es nicht anders gewohnt.

An dieser Stelle stört mich aber besonders, wo genau es aufgestellt worden ist. Man hat dort links einen Radweg (für beide Seiten) und rechts einen Gehweg. Diese sind durch diese taktilen Platten voneinander getrennt. Der Radweg ist für den Begegnungsverkehr schon zu eng. Der Gegenverkehr fährt meist sehr weit zur Fahrbahn, das Lenkerende ragt dann über die Pflastersteine. Vor dem nächsten Mast für die Oberleitung muss man dann wieder ausweichen. Und der neue Mast wurde ganz nah am Radweg plaziert.

Ich verstehe wirklich nicht, warum. Zur Fahrbahn ist noch genug Platz, dass selbst große Außenspiegel nicht abgefahren werden können. Es wurde links vom Mast viel toter Raum geschaffen.

Aber anscheinend ist irgendwem aufgefallen, dass der dort beschissen steht. Und so wurde der halt nicht anders geplant oder später versetzt. Nein, einfach nur mit Warnstreifen besser sichtbar gemacht.

In der Gegenrichtung sieht das Teil auch kein Stück besser aus:

Das »Beethovenstadt Bonn« darüber hat mir aber noch den Rest gegeben. Bonn ist halt die Geburtsstädte von Beethoven. Das ist ja schön, und kulturell bestimmt auch alles ganz spannend. Aber das bedeutet das für die Stadt heute? Mir scheint, als würde die Stadt sich irgendwie darauf ausruhen, und selbst die Beethoven-Dinge wie Beethoven-Halle werden nicht sinnvoll umgesetzt. Für mich ist es ein »Wir waren mal wer!«, genauso wie dieses »Bundesstadt«-Gehabe. Ja, Bonn war einmal Hauptstadt, provisorisch. Und jetzt halt nicht mehr.

Bonn will also irgendwas mit Beethoven sein. Und angesichts der bisherigen Verkehrspolitik auch irgendwas mit Beton. Und irgendwas mit Bund. Wie wäre es daher mit Bundesbetonhovenstadt Bonn?