Baustelle ohne Radverkehr an Berliner Freiheit
Baustellen, an denen der Radverkehr nicht mitgedacht worden ist, gibt es viel zu viele. Die erste einer Serie.
An der Berliner Freiheit, kurz vor der Kennedybrücke, wird der Radverkehr auf der Nebenanlage auf einem getrennten Radweg geführt. Das ist auch noch ein Zweirichtungsradweg, da muss man mit Gegenverkehr rechnen.
Und da war die Tage eine Baustelle:
Da steht ein Zeichen, dass Fußgänger nach rechts sollen. Aber da ist doch schon eh der Gehweg, von daher ändert sich gar nichts. Das sieht wieder nach willkürlicher Beschilderung durch Bauarbeiter aus.
Wie soll man jetzt hier mit dem Fahrrad fahren?
- Man könnte einfach nach rechts verschwenken und auf dem Gehweg fahren. Das wäre aber verboten.
- Man könnte versuchen auf die Fahrbahn zu wechseln. Das ist aber nicht sicher, es fehlt eine Ausleitung.
- Man kann absteigen und auf dem Gehweg schieben.
- Man fährt einmal anders herum um den Block.
Alle Optionen sind nicht die »gleichberechtigte Führung des Radverkehrs in Baustellen«, die zu den Zielen des Radentscheides gehört.
Diese Baustelle ist kein Einzelfall. Vielmehr kommt das ständig vor. Im Rahmen des Radentscheides wird das immer wieder angesprochen. Der zuständige Herr im Tiefbauamt schafft es einerseits diese Mängel anzuerkennen, indem er sie als unglückliche Einzelfälle bezeichnet, andererseits sieht er kein systematisches Problem.
In diesem Fall sei die Zeichenkombination für Gehweg mit Fahrradfreigabe angeordnet gewesen, die Firma hätte das aber nicht umgesetzt. Aha, das Tiefbauamt kontrolliert also nicht. Zum anderen ist hier klar gedacht, dass Radfahrende absteigen sollen oder zumindest sehr langsam fahren sollen. Hauptsache der Autoverkehr wird nicht gestört.
Immerhin hat man so die Gewissheit: Auch in Zukunft werden Radfahrer bei Baustellen in die Röhre gucken. Absteigen und Schieben wird noch länger die Devise sein.