Autofahren mit Begrenzer
In letzter Zeit fahre ich meist mit Begrenzer Auto. Das ist deutlich praktikabler als Tempomat und auch ziemlich entspannend.
Früher versuchte ich meist mit Tempomat zu fahren. Da stellt man die Sollgeschwindigkeit ein und das Auto gibt automatisch genug Gas, um die zu halten. Damit kann ich auf der Autobahn dann 100 km/h einstellen und das Auto fährt die.
In der Praxis klappt es allerdings nie wirklich gut, schließlich fahren die anderen nie die gleichen 100 km/h wie ich. Das liegt zum einen daran, dass alle Tachos leicht unterschiedlich gehen. Dann fahren die anderen Leute nicht alle mit Tempomat. Wenn bei einer Steigung eine Person etwas langsamer wird, dann verringert sich schon direkt der Abstand. Und andere fahren dann immer noch etwas schneller als erlaubt.
Ständig musste ich den Tempomat wieder ausmachen. Es gibt besser ausgestattete Autos mit Radar- oder Laser-Abstandmesser, die dann automatisch den Abstand nach vorne halten. Habe ich aber nicht, würde das Problem allerdings lösen.
Mein Auto hat aber einen Begrenzer. Und der funktioniert anders herum. Ich stelle 100 km/h ein und das Auto hört ab dieser Geschwindigkeit einfach auf zu beschleunigen. Ich kann also durch Wegnehmen vom Gas die Geschwindigkeit senken, jedoch nicht versehentlich schneller als erlaubt fahren. Damit kann ich wunderbar mitschwimmen, muss jedoch nicht mehr auf das Tacho achten; das Auto achtet nun selbst auf die Geschwindigkeit.
Den Begrenzer kann man auch einfach in Schritten von 10 km/h verstellen, da halte ich am Lenkrad einfach einen Taster gedrückt, pro Sekunde geht es 10 km/h weiter. Das kann ich blind machen und muss dann nur noch kurz kontrollieren, dass es richtig eingestellt ist. In der Stadt kann man es ja auf 50 km/h lassen, auf der Autobahn muss ich eben bei Baustellen immer mal kurz wechseln.
Damit fährt es sich sehr entspannt auf dem rechten Fahrstreifen der Autobahn. Ich fahre einfach ruhig hinter den anderen her. Und falls frei ist, fahre ich nicht zu schnell.
Interessant wird es dann aber auf den linken Fahrstreifen. Man kann nicht mehr wirklich überholen, weil das Auto dann ja bei der Höchstgeschwindigkeit wirklich abriegelt. Da rechts meist fast die Höchstgeschwindigkeit gefahren wird, kann ich links keine hinreichende Geschwindigkeitsdifferenz mehr aufbauen. Ich weiß das inzwischen und versuche es gar nicht mehr.
Noch besser ist das bei 30 km/h. Das ist erstaunlich langsam mit dem Auto, sodass ich ohne Begrenzer häufig etwas schneller fahre. Vor allem aber machen das ja alle anderen auch so, daher fällt einem das gar nicht auf. Beim Überholen von Radfahrenden in einer Tempo-30-Zone stellt man mit Begrenzer dann aber fest, dass das einfach nicht geht. Die Radfahrer fahren meist über 20 km/h, das Auto riegelt dann bei vielleicht 27 km/h ab. Die Differenz reicht einfach nicht mehr für Überholmanöver. So überhole ich auch dann nicht, wenn hinreichend Abstand einhaltbar wäre.
Fährt man mit dem Begrenzer, so merkt man wie sonst ständig schneller als Höchstgeschwindigkeit gefahren wird. Unser ganzer Verkehrsfluss ist darauf ausgelegt, dass man zu schnell fährt. Der Begrenzer macht einen da ehrlich.