Aus für Twitter-API, Aus für meinen Account

Zu Montag dem 13.02.2023 schaltet Twitter seine kostenlose API ab. Damit fallen dann alle Drittanbieterdienste weg, die diese bisher genutzt haben. Von Twitter bin ich schon langsam weg. So hatte ich im Oktober 2022 nur noch automatisiert Blogartikel geteilt, mein Account wurde also ruhiger. Ich bin dann zu Mastodon gezogen und habe mich dort immer besser eingerichtet. Twitter nutzte ich nur noch um Reichweite für den Blog zu erzeugen und Leute auf diese Art dem Blog folgen zu lassen.

Nun wurde die API abgeklemmt. Mich hat die Automatisierungsplattform IFTTT in der Woche davor informiert dass meine RSS-Twitter-Verbindung davon betroffen wäre. Ich würde also keine automatischen Beiträge mehr auf Twitter haben. Und weil das die einzigen Beiträge von mir auf Twitter waren, wäre der Account dann einfach nur leer gewesen.

Auf Twitter hatte ich so um 1300 Follower*innen. Wie viele davon echte Personen waren, kann ich schlecht abschätzen. Auf Mastodon habe ich ungefähr 300 Follower*innen. Auch wenn ich gerne behaupten wollte nichts auf diese Zahlen zu geben, komme ich nicht umhin sie als positive Bestätigung für meine Inhalte zu nehmen. Scheinbar habe ich auf Twitter noch einen breiteren Stand, als ich ihn auf Mastodon aufbauen konnte. Schaue ich mir aber die Häufigkeit von ansprechenden Reaktionen auf meine Beiträge an, so gewinnt das Publikum bei Mastodon definitiv.

Von daher fiel es mir dann doch leicht den Twitter-Account gehen zu lassen. Ich verfolge das, was mit Twitter geschieht, noch über Twitter is going great, einer Sammlung von Nachrichten über Twitter. Es ist schon ziemlich absurd, wie stümperhaft dort neue Funktionen entwickelt werden. Auch missfällt mir sehr, wie die Plattform immer weiter nach rechts und in den Hass abwandert. Da ist irgendwann auch der Punkt, bei dem ich auf der Plattform nicht mehr präsent sein möchte.

Nachdem ich den Account dort deaktiviert hatte, schrieb mich jemand verwundert bei Mastodon über mein plötzliches Verschwinden auf Twitter an. Die Person hatte den Sprung schon noch geschafft. Und wenn mich jemand auf Twitter vermisst, so kann man meinen Blog ja hoffentlich noch im Browserverlauf finden. Falls nicht, dann ist das halt so. So wichtig oder einzigartig sind die Inhalte hier ja auch nicht.

Es fühlt sich einerseits traurig an, Twitter war mal ein ganz netter Ort. Und jetzt nehme ich ihn nicht mehr als das wahr. Ändern kann ich das nicht, nur betrauern. Gleichzeitig ist so ein Abschluss aber auch befreiend, ich kann jetzt gedanklich etwas neues anfangen. Das habe ich auf Mastodon schon gemacht, jetzt kann ich dort noch mehr ankommen. Die Zerstörung von Twitter kann ich nun als Zuschauer beobachten, der nichts mehr zu verlieren hat. Das ermöglicht auf irgendeine Art eine Schadenfreude, für die ich mich aber nicht schlecht fühlen muss. Mal schauen, was da noch so passiert.