Alles ohne Poller ist Parkplatz

Neulich in Graurheindorf habe ich vor der Feuerwehr dieses Bild gesehen, das wirklich als Symbolbild genommen werden kann:

Da steht ein Auto auf dem Gehweg, direkt hinter den Pollern. Parken ist auf Gehwegen nicht erlaubt. Aber durch fehlende Kontrolle durch den Verkehrsordnungsdienst in der Breite wird dieses Verhalten nicht stringent geahndet. Man kann es eigentlich überall in der Stadt machen und kommt ohne Bußgeld davon. Die Bürger*innen leiten damit zurecht ab, dass sie das machen können.

Weil die Stadt nicht genügend Personal für die Kontrolle in der Breite einsetzt, werden an Schwerpunkten Poller eingesetzt. Damit wird das Falschparken an dieser Stelle effektiv unterbunden. Aber es passiert noch etwas weiteres, das mir zunehmend bewusst wird: Das Parken auf Gehwegen ohne Poller erscheint dadurch legitimer. Denn wenn dort Parken verboten wäre, würden dort ja Poller stehen, mögen Personen dann denken. Und somit ist alles ohne Poller ein Parkplatz.

Generell kann man überlegen, wie man die Gehwege von Falschparkern befreien möchte. Mir erscheinen Poller da nur eine Notlösung, schließlich verschlechtern sie die Lage für den Fußverkehr. Für mich ist die Lösung eine transparente, flächendeckende und regelmäßige Ahndung von Parkverstößen. Und da scheint die Stadt Bonn im Rahmen des Parkraumkonzeptes ähnlich zu denken. Es wird noch dauern, bis die Umsetzung sichtbar wird, aber die Gedanken und Überlegungen scheinen dort schon vorhanden zu sein. Ich hoffe, dass es in absehbarer Zeit auf der Straße sichtbar wird.