Die Schattenseite von »Impossible is Nothing«
Mich habe inspirierende Sprüche wie »Impossible is Nothing« ziemlich geprägt und Dinge in die Hand zu nehmen. Aber angesichts von unlösbaren Herausforderungen erzeugen sie einen ungesunden Druck.
Mich habe inspirierende Sprüche wie »Impossible is Nothing« ziemlich geprägt und Dinge in die Hand zu nehmen. Aber angesichts von unlösbaren Herausforderungen erzeugen sie einen ungesunden Druck.
Lange hielt ich die Tagesschau um 20 Uhr für ein Relikt eines vergangenen Zeitalters. Inzwischen habe ich aber verstanden welchen Wert sie gerade angesichts von Reizüberflutung hat.
Früher habe ich viel Ironie und Sarkasmus genutzt. Seit mir klar ist, wofür das eigentlich steht, kann ich viel direkter kommunizieren.
Neulich habe ich Klarspüler gekauft und kam mir dabei überraschend erwachsen vor. Aber da muss ich ein bisschen ausholen, damit das Sinn ergibt.
Wenn man nach Gründen gefragt wird, warum man nicht alle vorgenommenen Dinge umsetzen konnte, wird häufig mangelnde Zeit genannt. Für mich trifft das aber häufig nicht zu. Mir fehlt manchmal einfach die Energie. Das ist gerade bei dem kalten Wetter wenig verwunderlich. Eine Nacht schlechter Schlaf kann schon reichen. In letzter Zeit nehme ich aber eine weitere wichtige Ressource war: Willensstärke. Und so kann ich manchmal noch Zeit und Energie haben, aber einfach keinen Willen mehr.
Neulich war ich auf einer Geburtstagsfeier in einem Restaurant eingeladen. Der Jubilar wurde 60, entsprechend gehörte ich zu den eher jüngeren Gästen. Ich hätte angenommen selbst der markanteste Vertreter der »Generation Smartphone« zu sein, ich scheine da inzwischen aber eher die Ausnahme zu sein.
Von Karl Valentin gibt es diesen Satz:
Seit 2020 war ich wieder bei Twitter. Ich hatte mich davor einmal zurückgezogen, weil ich mein Verhalten dort zu unsozial und wenig konstruktiv fand. Als ich mich nach einer Pause neu angemeldet hatte, wollte ich es besser machen. Das war schwer, aber es hatte ganz gut geklappt. Das grundsätzliche Problem dabei ist, dass viele Beiträge niveaulos sind, oder über Empörung wirken. Das triggert mich zwar, tut mir mittel- und langfristig aber nicht gut. Ich verhielt mich niveauvoller, entwickelte einen Umgang mit Trollen durch Stummschalten.
Damals, als ich 2010 Zivildienst gemacht hatte, gehört auch noch ein Lehrgang dazu. Der fand in Herdecke in Haus Ende statt. Da waren wir vier oder fünf Tage, und es hatte etwas von Klassenfahrt in eine Jugendherberge. Ich erinnere mich nur noch an wenige Dinge, aber die waren ziemlich interessant.
Die Tage war ich mit dem Fahrrad unterwegs und sah einen Außendienstmitarbeiter eines Industrieunternehmens mit einem großen Handwerkerwagen auf dem Radweg stehen. Ich habe neben dem Auto angehalten, und durch die geschlossenen Fenster auf den Radweg gestikuliert. Der Fahrer ließ das Fenster herunter, und drückte mir diesen Satz rein: