Weiterer Monitor mit Raspberry Pi

Mein Arbeitsgerät ist ein ThinkPad X220. Die Grafikeinheit in dem Gerät ist eine Intel HD 3000. Diese reicht für den internen Monitor und einen externen Monitor aus. Nun würde ich das bei mir gerne ungefähr so einrichten:

Leider unterstützt das ThinkPad das nicht. Schließe ich einen weiteren Monitor per VGA oder DisplayPort an, muss ich den Internen abschalten. Da ich darauf allerdings schreiben möchte, ist das auch schlecht.

Die Idee: Weitere virtuelle Bildschirme in Software erzeugen und per VNC an einen zweiten Rechner geben.

Einen großen Standrechner als Anzeigegerät zu nehmen ist natürlich sinnlos. Dann kann ich auch direkt auf dem Standrechner arbeiten und die große Grafikkarte nutzen. Der Raspberry Pi 1B, den ich hier noch liegen habe, wäre für den Job eigentlich genau richtig.

Also habe ich mit xrandr einen virtuellen Bildschirm erzeugt und ihn mit x11vnc herausgegeben. Das geht eigentlich ganz einfach:

x=1680
y=1050

modeline=$(gtf $x $y 60)
modeline=${modeline##*"}

resolution=${x}x${y}
mode=${resolution}_60.00

if ! xrandr | grep $mode
then
    xrandr --newmode $mode $modeline
    xrandr --addmode VIRTUAL1 $mode
fi
xrandr --output VIRTUAL1 --mode $mode --left-of DP2
x11vnc -clip $resolution+0+0

Mehr dazu im Forumseintrag.

Auf dem Raspberry Pi habe ich dann diverse VNC Viewer installiert und mit gtkvncviewer hatte ich den ersten Erfolg. Davor hat mich die Firewall von Fedora auf dem ThinkPad erfolgreich ausgesperrt, was zwar erst nervig war, allerdings schon sinnvoll ist.

Zuerst habe ich mich mit laptop:5900 verbunden und sah dann den extra Monitor. Das ganze lief erstmal ohne Verschlüsselung, weil das mit SSH etwas komplizierter einzurichten ist.

Das Resultat kann hier in dem Video begutachtet werden. Es ist unerträglich langsam und als weiterer Monitor überhaupt nicht zu gebrauchen. Wenn man da jetzt noch SSH draufpackt ist der eine CPU-Kern in dem Raspberry Pi noch mehr überfordert.

Vielleicht kann man ja noch ein wenig an den Parametern der VNC Übertragung schrauben. So Dinge wie Anzahl der Farben, Bildwiederholrate oder Kompression. Ich glaube aber, dass der Raspberry Pi mit einer ARMv6 CPU und dem 100 MBit/s LAN, was zu allem Übel noch über USB angebunden ist, für diese Anwendung einfach zu wenig Leistung hat.

Also werde ich mir entweder den Spielerechner mit der fetten AMD R9 380 zum Arbeiten nehmen oder mit noch irgendwas mit hinreichend potenter APU (AMD A10 oder irgendwas von Intel) zum Arbeiten bauen.

Und ja, die R9 380 ist nicht unbedingt "fett" im Vergleich zu Flaggschiffen wie der NVIDIA 980 Ti oder der AMD Fury X. Aber schon "fett" im Vergleich zu der Intel HD 3000 ;-).